Der Sturm und das Hochwasser an der Deutschen Ostseeküste haben auch die Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Mittelangeln auf Trab gehalten. Im Gemeindegebiet mussten die Ortswehren insgesamt zu 7 Einsätzen ausrücken um umgestürzte Bäume von den Straßen zu räumen oder große Äste, die auf Straßen oder Fußwege zu stürzen drohten, abzusägen. Die Feuerwehr Havetoftloit wurde zwischendurch noch zu einem Feuer im Sanatorium Uelsby alarmiert. Hier war es zum Glück dann nur ein Fehlalarm in der Brandmeldeanlage. Zentral wurden die meisten Einsätze durch die Regionale Führungsstelle der Gemeinde Mittelangeln unter der Führung des Gemeindewehrführers Axel Stöcks koordiniert. Diese Führungsstelle wird durch die Feuerwehren eingerichtet, wenn die Anzahl der Einsätze im Kreisgebiet, die Kapazitäten der Leitstelle Nord zu sprengen droht. Alle Notrufe werden dann weitergeleitet und hier vor Ort durch die Führungskräfte der Feuerwehren koordiniert und an die Ortswehren weitergeleitet. Auch die Anforderung des Kreises Schleswig-Flensburg zur Unterstützung in der Schleiregion wurde von hier aus koordiniert. Mit 17 Einsatzkräften aus allen Ortswehren und weiteren Kräften aus der Gemeinde Sörup, ging es am Freitag zunächst nach Arnis. Dort erhielten die Einsatzkräfte aus Mittelangeln den Auftrag den Deich zur Schlei zu sichern und so lange wie möglich zu halten. Auf einer Länge von ca. 800 Meter drohte die Schlei über den Deich zu treten. Sandsack um Sandsack wurde gestapelt um das schnell steigende Wasser zurückzuhalten. Bei Orkanböen und Regen wurden die Sandsäcke in langen Reihen weitergereicht um immer mehr Löcher auf dem Deich zu stopfen. Gegen 20:30 Uhr musste der Kampf dann leider aufgegeben werden. Die Deichkrone war zwischenzeitlich so aufgeweicht, dass der Boden unter den Sandsäcken weggespült wurde und der Deich zu brechen drohte. Um die Einsatzkräfte nicht in Lebensgefahr zu bringen, musste der Deich aufgegeben werden. Keine Minute zu früh. Auf dem Rückweg zum Sammelplatz brach dann schon das erste Stück des Deiches weg. Erschöpft und enttäuscht wurde es auf dem Rückweg in die Gerätehäuser still auf den Fahrzeugen. Trotzdem standen die Kräfte am Samstag wieder bereit um diesmal nach Kappeln zu fahren. Mit 24 Einsatzkräften aller Ortswehren, galt es am Hafen große Kellerräume eines Hotels vom Wasser zu befreien. Mit zwei großen Pumpen und drei Schmutzwasserpumpen mussten die Kellerräume möglichst gleichmäßig ausgepumpt werden. Bei über 300qm Keller, die bis zu 2,5 Meter hoch unter Wasser standen, keine leichte Aufgabe. Erst als der Wasserstand so tief war, das s alle Zwischentüren geöffnet werden konnten, konnten die Pumpen ihre volle Leistung zeigen. Um 21:15 Uhr konnte dann der Leitstelle gemeldet werden, dass der Keller bis auf wenige Millimeter geleert wurde. Parallel zu diesem Einsatz konnte auch die neue Hochleistungspumpe der FF Rüde ihr Potenzial zeigen. Auf der anderen Schleiseite galt es ein Rückhaltebecken zu leeren, dessen Wasser immer wieder in die nahe gelegenen Häuser drückte. Auch hier konnte gegen 21:30 Uhr der erfolgreiche Abschluss gemeldet werden. Überwältigt von der großen Einsatzbereitschaft der Einsatzkräfte aus Mittelangeln, es haben sich immer mehr Kräfte freiwillig für die Einsätze gemeldet als angefordert, bedankte sich Axel Stöcks bei allen Einsatzkräften für ihre Bereitschaft zu helfen und reichte den Dank aus Arnis und Kappeln für die einzigartige Zusammenarbeit mit Stolz weiter.
Juliane Wichmann